Liebe Leserinnen und Leser,

heute beglücke ich Sie mit dem personifiziertem Glück oder der Frage was ein Chief Happiness Officer oder auch Glücksvorstand ist:

Wenn ich zum Supermarkt an der Ecke gehe, dann kaufe ich auch Fleisch oder Schinken in der Frischfleischabteilung (in Bedienung) ein. Immer? Nein, nicht immer. Warum ist das so? An dieser Fleischtheke gibt es abwechselnd 4 Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen. Eine junge Frau mit deutschem Akzent (vielleicht Studentin?), eine junge Österreicherin mit schicker Tatöwierung, einen Herrn mit Oberlippenbart und eine „gstandene“ Frau von vielleicht 50 Jahren. Wenn eine bestimmte dieser Personen an der Fleischtheke steht, verzichte ich auf den Einkauf, denn diese Person ist ein wenig mürrisch. Der Schinken wird nicht liebevoll verpackt, sondern aufs Papier „geklatscht“; nach erfolgter Bestellung hört man die ungeduldigen und unwirschen Worte „no was?“. Diese Person wirkt unzufrieden mit der Arbeit, ja, vielleicht sogar unglücklich, und es mir unangenehm bei ihr einzukaufen.

Wäre diese Person glücklich, könnte der Supermarkt mit mir mehr Umsatz machen, denn ich kaufe gerne ein, wenn ich freundlich bedient werde und ich auch den Eindruck habe, dass die Menschen, die dort arbeiten, „gut drauf“ sind, also Zufriedenheit ausstrahlen und ihren „Job“ gerne machen.

Diesen augenscheinlich einfachen Zusammenhang hat man auch in der Wirtschaft erkannt und in vielen, vor allem großen Unternehmen gibt es einen neuen „Vorstandsbereich“, und zwar für Glück. Also, neben dem Vorstandsvorsitzenden (CEO, Chief Executive Officer), dem Finanzvorstand (CFO, Chief Financial Officer), dem Technikvorstand (Chief Technical Officer) und vielleicht einigen mehr, gibt es immer häufiger den Glücksvorstand, den Chief Happiness Officer (CHO).

Wen soll denn so ein Glücksvorstand beglücken? Nun, jedes Unternehmen kann nur existieren, wenn seine Produkte und Leistungen gerne gekauft werden, und das gelingt am besten, wenn es motivierte und glückliche Mitarbeiter gibt. Der CHO (oder vielleicht besser: der „Glücksbringer“ oder „Gute Laune Bringer“) wirkt und arbeitet demzufolge nach innen und nach außen. Er oder sie sollen eine Atmosphäre schaffen, in der sich die Mitarbeiter wohlfühlen, damit sie gute Arbeit leisten. Es geht aber nicht darum, aus der Arbeitswelt ein Spaßbad zu machen und nur zu feiern. Vielmehr geht es um eine gute Atmosphäre, Training, eine inspirierende Arbeitsumgebung, etc.

Gibt es ein Anforderungsprofil für einen Glücksvorstand? Nun ja, es wäre gut, wenn dieser Mensch zum einen selbst glücklich ist und zum anderen die Mitarbeiter inspirieren und motivieren kann.

Glück kann man leider nicht wirklich gut messen. Wenn man es aber für sich betrachtet und wahrnimmt, dass man Zufriedenheit und Nutzen auslösen kann und dies in sein tägliches Arbeitsleben integriert, ist schon viel gewonnen. Und warum sollte dieses Prinzip nicht auch auf das Privatleben übertragbar sein? Kann nicht jede Familie einen Chief Happiness Officer benennen oder jeder Verein, in dem es Präsident, Vizepräsident oder Kassier gibt, könnte auch einen „Glücksverantwortlichen“ haben – und was erst in der Politik möglich wäre mit einem „Glücksministerium“ ….. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ich gehe jetzt zu meinem Supermarkt an der Ecke und sage mal Bescheid, dass sie unbedingt einen Glücksvorstand brauchen, wenn sie mir mehr verkaufen wollen…

Glückliche Grüße,

Natascha Freund

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