Seite 30 von 48

Was schulden wir unseren Eltern?

Wie halten Sie es eigentlich mit Ihren Eltern? Rufen Sie wöchentlich oder gar täglich an? Erledigen Sie Dinge für Ihre Eltern? Zeigen Sie Dankbarkeit? Oder wurden Sie sogar gebeten, sich an den Pflegekosten Ihrer Eltern zu beteiligen, weil die Pension dafür nicht reicht?

Jeder von uns hat wohl unterschiedliche Eltern-Kind-Erfahrungen und so mancher fragt sich vielleicht von Zeit zu Zeit: wozu bin ich verpflichtet?

Die Schweizer Philosophin Barbara Bleisch hat darauf folgende Antwort:

„Kinder sind zu nichts verpflichtet gegenüber ihren Eltern. Sie schulden ihren Eltern gar nichts!“

Das klingt auf den ersten Blick überraschend, haben uns unsere Eltern nicht liebevoll (mehr oder weniger) ins Leben begleitet, sich um uns gekümmert als wir klein waren, etc.?

Die Antwort auf die Frage, warum Kinder den Eltern nichts, schulden, lautet bei Frau Bleisch so:

„Das  [Anm: die Annahme, Kinder würden ihren Eltern etwas schulden] würde ja entweder bedeuten, dass Kinder für ihre Geburt dankbar sein müssten – darum haben sie aber nicht gebeten. Oder es hieße, dass Kinder sich für die Fürsorge erkenntlich zeigen müssten. Was wäre dann mit Kindern, die gequält oder misshandelt wurden? Müssten die auch dankbar sein? Das zu behaupten wäre grausam. Dankbare Kinder blicken glücklich auf ihre Kindheit zurück. Nicht alle haben dazu Grund.“

Frau Bleisch sagt aber auch:

„Kinder haben sicher Grund, sich um die eigenen Eltern zu bemühen. Die Eltern-Kind-Beziehung ist mit keiner anderen Beziehung vergleichbar. Sie ist unersetzlich, niemand kann im Erwachsenenalter neue Eltern finden. Und sie ist unfreiwillig: wir wählen einander nicht und werden einander auch nicht wieder los. Das alles macht sie besonders wertvoll. Und natürlich schulden wir uns Respekt: Einander ausnützen, verletzen, demütigen dürfen wir nie.“

Was können wir daraus lernen? Ist Blut wirklich dicker als Wasser? Man hört ganz oft „Familie kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon.“ Vielleicht ist so manche Eltern-Kind-Beziehung deswegen so schwierig, weil man aus dieser nicht aussteigen kann – ich kann meine Eltern nicht austauschen gegen andere Eltern und im Gegensatz können mich meine Eltern auch nicht gegen ein anderes Kind austauschen. Und dennoch geschieht diese Situation ganz oft, wenn sich Eltern und Kinder nicht „verstehen“, wird der Kontakt abgebrochen, werden andere an deren Position gestellt, doch in Wahrheit bleibt eine Lücke.

Jeder von uns hat eine gelebte und eine emotionale Vergangenheit – Eltern wie Kinder. Im Zusammenspiel mit anderen handeln wir stets nach positiver Absicht und dennoch kommt es nicht immer so bei dem/der anderen an. Das kann manchmal weh tun. Manche Verletzungen vergessen wir nie.

Eine Eltern-Kind-Beziehung besteht wie jede Beziehung aus einem gegenseitigen Nehmen und Geben und ist eine Beziehung an der man ein Leben lang lernen und arbeiten darf. Dafür, dass es diese Beziehung gibt, darf man dankbar sein – egal ob diese Beziehung gut oder schwierig ist – sie ist der ideale Lehrmeister.

Wenn die Eltern krank werden und/oder ins Heim müssen…

Hier gibt es beispielsweise die Möglichkeit der allgemeinen Pflegefreistellung, der Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit und der Unterbringung in einem Heim.

Pflegefreistellung

Ab dem ersten Arbeitstag haben Sie Anspruch auf Pflegefreistellung im Ausmaß von einer Woche. Voraussetzung ist, dass Pflegebedürftigkeit gegeben ist und sich keine andere geeignete Person (als Sie), um die kranke Person kümmern kann. Weiters ist erforderlich, dass die zu pflegende Person ein naher Angehöriger (im gegenständlichen Fall: die Eltern) ist und im gemeinsamen Haushalt lebt.

Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit

Bei längerer oder dauerhaft erforderlicher Pflegebedürftigkeit besteht die Möglichkeit der Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit. Die Pflegekarenz/Pflegeteilzeit kann zur Pflege und/oder Betreuung von nahen Angehörigen vereinbart werden, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen:

  1. Es besteht ein Anspruch auf Pflegegeld ab der Stufe 3 (bzw. ein Pflegegeld der Stufe 1 bei minderjährigen oder an Demenz erkrankten nahen Angehörigen)
  2. Schriftliche Vereinbarung der Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit mit der Arbeitgeberin/dem Arbeitgeber
  3. Ununterbrochenes Arbeitsverhältnis von zumindest drei Monaten unmittelbar vor Inanspruchnahme der Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit
    Pflegekarenz und Pflegeteilzeit können für eine Dauer von ein bis maximal drei Monaten vereinbart werden.

Bei der Pflegeteilzeit ist eine Reduktion der Arbeitszeit auf bis zu 10 Stunden pro Woche möglich. Die Vereinbarung der Pflegekarenz bzw. Pflegeteilzeit in mehreren Teilen (zeitliche Unterbrechung) ist nicht zulässig.

Unterbringung in einem Heim

Je nach Bundesland ergeben sich unterschiedliche Heimkosten. Oft setzen sich die Gebühren aus einem Grundbetrag und einem Zuschlag, der sich nach der Pflegebedürftigkeit richtet, zusammen.

Zur Deckung der Pflegekosten, werden das Pflegegeld, die Pension und das sonstige Einkommen des Pflegebedürftigen herangezogen. Seit 2018 ist es den Bundesländern untersagt, auf das Vermögen der Pflegebedürftigen zu greifen. Das gilt auch für Angehörige, etwaige Erbberechtigte und (zu Lebzeiten) Beschenkten.

Das Pflegegeld selbst richtet sich nach dem Pflegebedarf. Hier sind sieben Stufen vorgesehen. Das Ausmaß des Pflegebedarfs wir durch eine Begutachtung durch einen Arzt oder einer Pflegefachkraft festgelegt. Das Pflegegeld muss bei der zuständigen Pensionsversicherungsanstalt beantragt werden.

Quelle und mehr Informationen auf:

www.arbeiterkammer.at und www.help.gv.at

Erkenne deine Chancen

Wie oft stehen wir uns eigentlich selbst im Weg…?

Bedürfnisse

Jeder von uns hat Bedürfnisse.

Ihre Bedürfnisse sind die Pfeiler Ihres Lebens. Wenn Sie diese kennen, haben Sie Struktur; wenn sie erfüllt werden, hat das Leben einen Sinn.

  • Was sind Ihre Bedürfnisse?
  • Was brauchen Sie jetzt und was für den Rest Ihres Lebens?

…versuchen Sie diese Fragen zu beantworten, damit Sie am Ende des Lebens auf einen vollen Kelch der Freude und nicht auf einen zerbrochenen Krug der Enttäuschung zurückblicken können…

The way to happiness

Steigen Sie ein, die Richtung stimmt…

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »