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Gemeinsamer Rhythmus?

In einer Beziehung darf jeder seinen Weg gehen. Wie gestalten Sie den Rhythmus von Nähe und Distanz, von Verschmelzung und Abgrenzung? Gibt es hier gemeinsame Musik oder spielen Sie in getrennten Orchestern?

Dem Glück auf der Spur

Erinnern Sie sich noch an den Film aus den 70er Jahren über Herrn Rossi. In Herr Rossi sucht das Glück führt Rossi das freudlose Leben eines Arbeiters in einer Fischfabrik. Er leidet unter seinem hochnäsigen und cholerischen Chef, dessen Villa zu allem Unglück auch noch direkt neben Rossis kleinem Häuschen steht. Gaston, der Hund des Chefs, macht ihm zusätzlich durch seine Kläfferei das Leben schwer (Wikipedia). Und da gab es dieses nette Lied mit dem Refrain:

Denn Herr Rossi sucht das Glück…

sucht man es, so fehlt ein Stück,

ja es fehlt ein Stück vom Glück

Glück beschäftigt die Menschen. In letzter Zeit gab es dazu zwei größere Beiträge. Zum einen das neue Buch von Eva Illouz und Edgar Cabanas („Das Glücksdiktat und wie es unser Leben beherrscht“) und zum anderen ein großer Artikel im Spiegel vom Jänner 2020 („Die Vermessung des Glücks“). Beide befassen sich damit, dass das Streben nach Glück auch negative Seiten haben kann. Einige wichtige Aussagen dabei sind,

  • dass die Glücksforschung methodisch von vielen Wissenschaftlern kritisiert wird, weil das Glücksempfinden des Einzelnen oder von ganzen Ländern sich sowohl schwer messen, als auch vergleichen lässt. Glück ist ein individuelles Empfinden, wobei vielen Menschen gar nicht bewusst ist, was Glück für sie individuell bedeutet und was es ausmacht.
  • Glück von anderen Werten in unserer Gesellschaft abhängt, wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Freiheit, damit geht auch immer eine politische Dimension einher.
  • die Glückswissenschaft zum Teil eine politisch geförderte Branche sei, die vor allem der Politik und den Unternehmen diene, zum einen um die Menschen zu beruhigen, zum anderen aber auch, aus dem Glück ein Business zu machen.
  • dass die Glückswissenschaft negative Gefühle wie Zorn, Wut und Hoffnungslosigkeit unterdrückt und damit den Menschen nicht ganzheitlich sieht.
  • dass Glück fälschlicherweise mit psychischer Gesundheit gleichgesetzt wird.
  • dass Glück und Erfolg oft verwechselt werden.
  • viele Menschen nach Glück streben, aber auf dem Weg dorthin in eine Falle der Selbstoptimierung geraten, die sie gerade daran hindert, Glück zu empfinden.
  • dass Glück nicht ohne sozialen und gesellschaftlichen Kontext gesehen werden kann.

All das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich schrieb diesen Beitrag zur Beginn der Corona-Krise im März 2020 als die Geschäfte geschlossen waren und an Arbeit nicht zu denken war. Meine Klienten blieben aus, niemand ging mehr aus dem Haus und somit auch nicht in Beratung. Die Einschränkungen der persönlichen Freiheit waren spürbar, das Gefühl zur Situation mehr als beunruhigend. War ich in dieser Situation unglücklich? Und wenn ja, warum? Und wenn nein, warum nicht?

Vielleicht wurde Ihnen daran bewusst, was Sie glücklich macht? Ist es Ihre Familie, Ihre Arbeit, oder etwas zu tun, bei dem Sie sich einbringen können, etwas das Sinn stiftet?

Ich habe eine kleine Übung für Sie:

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und erstellen eine Tabelle mit 3 Spalten. In die erste Spalte schreiben Sie die Dinge, die Sie glücklich machen. In die zweite Spalte schreiben Sie, was Sie dazu benötigen und in die dritte Spalte schreiben Sie, ob dass, was Sie glücklich macht auch Sinn stiftet.

Vielleicht stellen Sie fest, dass das, was sie brauchen um glücklich zu sein, von wenigen elementaren Dingen abhängt (zB ein Dach über dem Kopf) und nicht immer Sinn stiften muss. Und vielleicht hilft Ihnen dies gerade in Krisenzeiten herauszufinden, ob und was Sie glücklich macht, auch wenn die äußeren Herausforderungen groß sind.

„Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das Große vergebens warten.“
Pearl S. Buck, Schriftstellerin (1892-1973)

Geld macht bekanntlich nicht glücklich, aber es ist gut, wenn man es hat…

Mit 1.07.2020 wurde der Regelbedarf wieder neu festgelegt. Was ist der Regelbedarf?

Unter Regelbedarf (bzw. Durchschnittsbedarf) versteht man ganz allgemein jenen Bedarf, den jedes Kind einer bestimmten Altersstufe in Österreich ohne Rücksicht auf die konkreten Lebensverhältnisse seiner Eltern an Nahrung, Kleidung, Wohnung und zur Bestreitung der weiteren Bedürfnisse, wie etwa kulturelle und sportliche Betätigung, sonstige Freizeitgestaltung und Urlaub, hat. Es handelt sich somit um einen statistischen Wert, der eine Orientierungsgröße für Durchschnittsfälle darstellt.

Dieser Regelbedarf dient Gerichten unter anderem zur Abschätzung, ob der mittels Prozentwertmethode berechnete Unterhalt über oder unter dem Durchschnittsbedarf eines Kindes liegt, hat aber auf die Höhe von „im Mittelfeld liegender“ Unterhaltsbemessungen keinerlei Einfluss.

Sehr wohl Einfluss hat der Regelbedarf allerdings in den nachfolgenden aufgezählten Fällen:

  • bei der Berechnung des Unterhaltsstopps (Playboygrenze)
  • bei der Unterhaltsberechnungen für Kinder, die über ein Eigeneinkommen verfügen
    für die Beurteilung, ob der Unterhaltspflichtige zusätzlich zum laufenden Unterhalt für Sonderbedarf aufkommen muss
  • ein Begehren bei Gericht ist desto genauer zu erörtern sowie in seinen tatsächlichen Voraussetzungen zu prüfen und die getroffene Unterhaltsfestsetzung ist desto eingehender zu begründen ist, je weiter sich der Unterhaltsbedarf vom Regelbedarf entfernt
  • in jenen Fällen, in denen keine behördliche Festsetzung der Unterhaltsleistung und auch kein schriftlicher Vertrag vorliegen, steht der Unterhaltsabsetzbetrag dem Unterhaltspflichtigen nur zu, wenn der Unterhalt zumindest in der Höhe des Regelbedarfs bezahlt wurde

Die Regelbedarfssätze werden jährlich im Rahmen des Verbraucherpreisindex valorisiert und gelten jeweils vom 1. Juli bis zum 30. Juni des Folgejahres. Die aktuell gültigen Werte werden vom Gericht jeweils etwa Mitte August veröffentlicht.

Quelle und weiterführende Informationen: https://www.alimente.wien/Regelbedarf.html

Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Jugendwohlfahrt: https://www.jugendwohlfahrt.at/rs_regelbedarf.php

Cleopatra mal aus einer anderen Sicht

Von Zeit zu Zeit mache ich Vertretungen für Unternehmer im Netzwerk BNI (Business Network International), bei dem sich Einzel- und Kleinunternehmen gegenseitig mit Kontakten helfen. Dazu trifft man sich jede Woche (zurzeit online), stellt seinen Beruf 60 Sekunden lang vor und tauscht sich aus.

Manchmal soll man ein bestimmtes Motto in die Präsentation einbauen, so war das Motto heute „Cleopatra“. Daraufhin habe ich mir die Geschichte von Cleopatra angesehen und festgestellt, wie spannend diese aus Sicht des Familienrechts* und auch der seelischen Herausforderungen war.

Cleopatra – korrekt Kleopatra VII. Philopator, wurde 60 v. Chr. in Alexandria geboren und ist am 12. August 30 v. Chr. verstorben.

Gemäß dem Testament des Vaters bestieg Cleopatra gemeinsam mit ihrem Bruder den Thron. Das Geschwisterpaar ging nach diesem letzten Willen auch eine „Geschwisterehe“ ein, was ptolemäischer Tradition entsprach.

  • => Testamentarisch könnte man dies heute wohl nicht festlegen
  • => Der Rechtsakt der Ehe wäre ebenso unmöglich, denn diesem liegt ein Eheverbot nach EheG zugrunde

Cleopatra floh eingewickelt in einem Teppich zu Cäsar

  • => Hierbei handelt es sich wohl um ein „böswilliges Verlassen“ – ein Scheidungsgrund

und führte mit ihm eine Beziehung

  • => „Ehebruch“ – ein weiterer Scheidungsgrund

Aus dieser Liebesbeziehung ging ein Sohn hervor, dessen Vaterschaft jedoch nie so genau geklärt wurde

  • => Heute gilt in Österreich, dass dies der Sohn des Bruders wäre, eine offizielle Scheidung ist nicht erfolgt

Cleopatra hatte auch aus anderen Beziehungen Kinder, war also eine echte Patchworkerin

  • => Hier stellen sich eine Reihe von Fragen in Bezug auf Obsorge und Unterhalt

Ungeklärt ist, ob sie ihren Bruder und Ehemann ermorden ließ

  • => Das wäre wohl nach Strafrecht zu prüfen

Es zeigt sich auch, dass Cleopatra mit vielen starken Männern und Herrschern umgehen und kommunizieren musste. Das scheint nicht immer so einfach zu gewesen zu sein. Vielleicht hätte ihr ein bisschen Coaching geholfen?

  • Wie muss es wohl sein, mit einem Mann verheiratet zu sein, den man gar nicht heiraten wollte?
  • Wie muss es wohl sein, sich vom Ehemann wegzuschleichen, eine Affäre zu beginnen, die auch nicht lange hielt?
  • Wie muss es sein, in einer Patchworkfamilie zu leben?
  • Wie muss es sein, scheinbar keine Unterstützung zu bekommen?

Geschichten aus der Vergangenheit im heutigen Licht zu betrachten ist interessant und man kann daraus eine Menge lernen. Und man sieht: auch die heutigen Themen waren im Altertum sehr relevant, die Methoden damals aber andere….

 

*Die Angaben hierzu stellen keine Rechtsberatung dar; diese ist ausschließlich eingetragenen Rechtsanwälten vorbehalten. Gerne kann ich Ihnen Rechtsanwälte, mit denen ich gerne zusammenarbeite, empfehlen.

Die Geschichte von den zwei Fröschen

Zwei Frösche hatten sich eines Nachts auf den Weg gemacht. Sie wollten ihre nähere oder entfernte Umgebung erkunden, um neue und interessante Dinge zu lernen. Sie genossen die kühle Nachtluft an ihren glatten Körpern. Wenn sie hüpften, hörte man das Platschen ihrer Füße. Der Mond beleuchtete ihren schmalen Pfad.

Unerwartet befanden sich die beiden Frösche vor einer Tür, die einladend offen stand. Neugierig hüpften sie in einen kühlen Raum, auf dessen gekacheltem Boden mehrere Tonkrüge standen.

Ohne lange nachzudenken, sprang ein Frosch, nennen wir ihn Pitsch, auf einen der Krüge. Viel zu spät bemerkte er, dass der Krug keinen Deckel hatte, und er landete in einer weißen sahnigen Flüssigkeit. Patsch, der andere Frosch, hörte das Platschen, und da Frösche ein gutes Herz haben, sprang er sofort nach, um zu helfen. Manchmal ist es so, das Gefühl ist stärker als der Verstand.

Bekanntlich können Frösche gut schwimmen, obwohl sie nicht wissen, dass das eine besondere Fähigkeit ist. Aber so ist es mit allen Lebewesen. Sie haben besondere Fähigkeiten, ob ihnen das bewusst ist oder nicht. Zuerst machte ihnen das Schwimmen Spaß. Sie schleckten von der süßen Sahne und blickten nach oben, wo das Mondlicht zum Träumen verführte. Bald aber wurden sie müde. „Ich kann nicht mehr“, keuchte Pitsch. „Hier kommen wir nie heraus. Es hat keinen Sinn.“

Patsch schwamm an die Seite von Pitsch. „Du hast recht, es sieht schwierig aus. Die Wände sind hoch und glatt. Aber denk mal, wie schön das Leben in unserem Froschteich ist, wenn wir alle zusammen sind, wenn wir gemeinsam singen und uns freuen, dass wir leben.“

Pitsch schöpfte Hoffnung. „Ich will auch leben“, sagte er. „Wie sollen wir aber rauskommen? Ich kann denken, soviel ich will, ich sehe keine Lösung.“

„Wenn es darauf ankommt“, überlegte Patsch laut, „findet man häufig intuitiv die richtige Lösung. Ich hatte mal einen Traum. Vor Millionen von Jahren waren unsere Vorfahren noch größer als wir und sie konnten noch nicht so gut denken. Aber sie haben trotzdem überlebt, auch wenn es damals sehr gefährlich war und nicht sehr angenehm auf der Welt. So ungefähr wie jetzt bei uns im Krug. Und weißt du, was unser Urahn mir im Traum gesagt hat? Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Tief in uns wissen wir die Lösung. Es findet sich immer ein Weg, wenn man nicht aufgibt. Kommt Zeit, kommt Rat!“

Die Frösche strampelten weiter. Als nach einiger Zeit Patsch keine Kraft mehr hatte, redete Pitsch ihm zu. „Wozu haben wir uns so lange abgemüht, wenn du jetzt aufhören willst? Weißt du noch, wie es damals war, als der Storch uns auflauerte und du ihn immer wieder geschickt und mutig von der Familie weggelockt hast?“

So sprachen sie sich gegenseitig Mut zu und die Erinnerung an vergangene Zeiten, als es ihnen gelang, auch in ausweglos erscheinenden Lagen zu überleben, gab ihnen neue Energie.

Endlich graute der Morgen. Und als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster lugten, spürten die beiden Frösche plötzlich etwas Festes unter ihren Füßen. Sie saßen auf einem großen Klumpen Butter, den sie selbst, ohne sich dessen bewusst zu sein, mit ihren Füßen geschaffen hatten. Sie waren glücklich, dass sie lebten, und dankbar für die Erfahrung dieser Nacht, die ihr zukünftiges Leben prägen würde.

Quelle: https://www.eagle-vision-communication.de/Die_Geschichte_von_den_zwei_Froeschen.htm mit noch mehr wunderschönen Geschichten

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