Liebe Leserinnen und Leser,
der Newsletter im Dezember beschäftigt sich mit Weihnachten, dem Fest der Liebe oder der Frage „Wie viel Liebe brauchst du?“. Lauschen Sie einmal folgendem Dialog:
Sie: „Ach, ich freue mich schon so auf Weihnachten, das Fest der Liebe in der Familie. Und auf die Geschenke freue ich mich besonders. Hast du schon alles besorgt?“
Er: „Hoffentlich wird es nicht zu schlimm, mit dem vielen Essen, dem Besuch aller Onkel und Tanten und den Unmengen an Geschenken für die Kinder. Das ist doch alles nur noch Kommerz und hat mit Liebe nichts mehr zu tun.“
Sie: „Wieso – mit Geschenken zeigt man einander doch seine Wertschätzung und dass man an einen anderen Menschen gedacht hat, egal, was es ist.“
Er: „Geschenke sind nur ein Symbol, aber das wird heute alles total missverstanden und übertrieben. Der Sinn von Weihnachten wird mit dem Kaufrausch ganz und gar in den Hintergrund gerückt. Was sind denn die wahren Werte von Weihnachten?“
Sie: „Gemeinsamkeit, Besinnlichkeit und die Wertschätzung füreinander und das zeigt sich auch darin, wenn man für einen anderen Menschen etwas kauft oder macht.“
Er: „Aber es geht doch um die Familie, um die Ruhe und die Aufmerksamkeit füreinander. Viele Geschenke verfälschen doch dieses Bild nur.“
Sie: „Das sehe ich anders. Auch mit mehreren Geschenken zeigst du anderen deine Wertschätzung, dass du an sie gedacht hast und dich für sie bemüht hast.“
Er: „Ich will aber die Wertschätzung anderer Menschen nicht von der Menge des Geldes ableiten lassen, das ich für sie ausgegeben habe.“
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So, oder so ähnlich könnte ein vorweihnachtlicher Dialog ablaufen. Fragen Sie sich auch oft, warum und wieviel man schenken soll? Finden Sie es wichtig, wahre Werte oder eher doch Warenwerte zur Geltung kommen zu lassen? So oder so, nichts davon ist richtig oder falsch – Weihnachten ist eben ein besonderes Fest und das feiert jeder auf seine Weise, ob mit vielen Geschenken, gutem Essen, in der Kirche oder bei einer karitativen Einrichtung, um als Freiwilliger zu helfen.
Wieso möchte in unserer Geschichte der eine das Fest so und der andere so feiern? Das hat natürlich etwas mit Werten und Einstellungen zu tun. Beide Partner wollen das „Fest der Liebe“ feiern, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Es könnte sein, dass es ihr in der Kindheit an materiellen Gütern gefehlt hat und diese jetzt einen wichtigen Teil „ihres“ Weihnachtsfestes ausmachen. Bei ihm geht es um die „menschliche Wärme“ und die Zusammengehörigkeit, die er vielleicht als Kind nicht gespürt hat und nun an „seinem Weihnachten“ realisieren möchte.
Wir alle haben in unserer Kindheit Verletzungen erfahren. Diese sind uns nicht zwingend bewusst zugefügt worden, aber sie sind für unser Leben prägend. Der Weg über die sogenannten Kindheitsverletzungen kann uns helfen zu verstehen, was uns gefehlt hat, was uns heute fehlt und wie wir „Heilung“ anstreben können. Genau hier setzt die Imago-Therapie an, die uns hilft diese Muster zu verstehen und etwas zu tun, dass eine Verbesserung eintritt.
Imago geht davon aus, dass die Erlebnisse in den ersten 6 Jahren unserer Kindheit für unser späteres Leben prägend sind. In dieser Zeit lernen wir bereits unsere „Muster“ ein, insbesondere wie wir auf verschiedene Dinge reagieren. Diese Muster leben wir in unserem weiteren Leben fort, haben sie sich doch stets bewährt…
Mit Hilfe der Werkzeuge der Imago-Theorie können wir unser Verhalten, unsere Kommunikation und auch Reaktionen verstehen und dauerhaft ändern lernen. Für unsere Geschichte bedeutet das auch einen anderen Verlauf – ein Gespräch, in dem beide einander zuhören und aufeinander eingehen können.
Imago – in Theorie und Praxis – finde ich spannend und im Umgang mit anderen Menschen hilfreich, so dass ich mich entschlossen habe, eine Ausbildung hierzu zu absolvieren. Ich freue mich, wenn ich Ihnen im Laufe des nächsten Jahres noch einiges zu Imago – für individuelle, paarbezogene, teamorientierte sowie organisationsrelevante Kommunikation – vorstellen darf.
Herzliche Grüße,
Natascha Freund
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